Ausgezeichnete Lehrerin, ausgezeichnete Lernende

Lernen lohnt sich – teilnehmen auch: Lernende mit Jugendherbergsfahrt beglückt

Den 400 €-Gutschein, den das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) für eine besondere Klassenfahrt ausgeschrieben hat, gewinnt die Friedrich-Fröbel-Förderschule in Schleiz. Mit der sowohl originellen als auch bewegenden Antwort konnte Lehrerin Regine Kanis für ihre Schule punkten. Das Gewinnspiel hatte sie als Tipp von ihrer Direktorin bekommen. Die Gewinner-Antwort auf die Fragen

  • Was bedeutet für euch Glück auf einer Reise?
  • Was bedeutet für euch Jugendherbergs-Glück?
  • Was hat Reisen für euch mit Glück zu tun?“

lautete: „Glück und Reisen bedeutet für uns, ohne Geldsorgen etwas Neues, Interessantes oder Aufregendes in einer Gruppe zu erleben und sich lange an dieses schöne Erlebnis zu erinnern. Gemeinsam, etwas für Kinder und Jugendliche erleben, was nicht Alltag, Schule oder Familie ist.“

Der Preis - eine innovative Schulfahrt - ist Teil eines bundesweiten DJH-Nachhaltigkeit-Projektes. Dabei reisen die erfolgreichen Schüler zu Jahresbeginn 2020 in die Jugendherberge Ilmenau. Vorsitzender Siegfried Wetzel freut sich besonders, dass eine Schule aus seiner Heimat mit so einem tollen Projekt gewonnen hat: „Das Projekt zeigt, dass der Lernerfolg eng mit dem Engagement der Pädagogen verbunden ist. Lehrerinnen und Lehrer, die sich für Schulfahrten einsetzen, kann man gar nicht oft genug danken. Diesen Dank möchte ich an dieser Stelle mit den Glückwünschen an die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler verbinden. Ihr Lernerfolg ist großartig, dazu gratulieren wir! Er wird auch andere anspornen. Aber er ist besonders für sie selbst eine ganz große Auszeichnung. Mögen Sie diesen Schwung für ihren Werdegang nutzen!“. Die Gutscheinübergabe übernimmt er sehr gern persönlich. „Die Schulfahrt „Reise ins Glück“ passt dazu überraschend gut. Es ist ein innovativer Ansatz, der den Schülerinnen und Schülern sicherlich noch weiteren Aufschwung gibt!“.

Marketingleiterin Barbara Einwag: „Die Idee dahinter ist, dass es beim persönlichen Glück meist um einfache Dinge wie Gemeinschaft, Teamgeist und Naturerleben geht. Weniger um maximalen Konsum. Dabei erleben wir, wie Jugendlichen oft erstaunlich positiv mitmachen. Die Gewinner sind dabei auch für uns eine wirkliche Freude.“

Hintergrund: Die Friedrich – Fröbel – Schule in Schleiz ist ein staatliches regionales Förderzentrum mit 50 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 1-10. Die Lernenden sind in fünf Lerngruppen eingeteilt, die oft klassenübergreifend und altersgemischt arbeiten. Sie kommen aus dem gesamten Saale-Orla-Kreis und einige wenige aus den angrenzenden Regionen Sachsens. Die Jungen sind deutlich in der Überzahl.

Sie haben alle einen speziellen Förderbedarf, häufig im Lernen und in der sozialen und emotionalen Entwicklung. Alle Kinder haben bereits Erfahrungen mit Misserfolgen, Ablehnung und anderen negativen Erscheinungen gemacht. Lehrerin Regine Kanis: „Wir bemühen uns, sie zum Lernen zu führen, sie so zu begleiten, dass sie erfolgreich ihren Lebensweg gehen
können.“

Bei dieser Arbeit werden die Pädagogen vom Schulförderverein unterstützt. Dieser organisiert und unterstützt auch finanziell Veranstaltungen, bezahlt zusätzliche Unterrichtsmaterialien und hilft beim Schaffen positiver Erlebnisse. Regine Kanis: „Zum Beispiel organisieren wir einen jährlichen Schulausflug, Projekte und unterstützen unsere Schüler und damit die Familien mit einem jährlichen Zuschuss für eine Exkursion, einen Wandertag oder einer Klassenfahrt.“ Um einen noch besseren Lernerfolg zu erreichen und die Anerkennung der eigenen individuellen Leistungen der Schülerinnen und Schüler deutlich zu machen, wurde 2018 der Wettbewerb „Lernen lohnt sich“ ins Leben gerufen.

Regine Kanis beschriebt das so: „Die Schüler unserer Schule können sich mit persönlichen Zielen und Vorhaben bewerben und die unternommenen Anstrengungen werden ausgewertet. Die Erfolgreichsten (beim Erreichen der eigenen Ziele) werden dann mit einer gemeinsamen Aktivität während der Schulzeit belohnt. 2019 war der Preis eine Fahrt nach Erfurt in eine Kletterhalle und der Besuch des Erfurter Zoo-Parks. Die Auszeichnung in diesem Jahr soll die „Reise ins Glück“, die besondere Jugendherbergsfahrt nach Ilmenau sein.“ 2019 gab es 18 Bewerbungen. Sechs bis acht zeichnete der Förderverein mit dem Preis aus.

„Die mehrtägige kostenlose Fahrt ist ein ganz besonderer Preis und sicher eine tolle Überraschung für die Preisträger.“, freut sich auch die Direktorin Frau Richter, denn das Projekt ist immer nur in ganz enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung möglich.

Partner des bundesweiten Projektes sind Experten aus Pädagogik, Nachhaltigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz, Gesundheitsförderung, Politikwissenschaft, Coaching, Philosophie, Unternehmensberatung und Evaluation. Örtlicher Programmpartner der Jugendherberge ist der ELAN e.V.