Neuer Top-Standort im Deutschen Jugendherbergswerk: Jugendherberge „Wasserburg“ Heldrungen in drei Abschnitten saniert

Nach fast sechs Jahren Bauzeit sind drei große Bauabschnitte zur Sanierung der „Wasserburg“ in Heldrungen abgeschlossen.

Ministerpräsident Bodo Ramelow gibt der Jugendherberge „Wasserburg“ Heldrungen die Ehre, um am 30. Juni 2016 mit einem Festakt die fünf jährige Sanierungszeit vorerst abzuschließen. Die Jugendherberge ist einer der Leuchttürme für das Deutsche Jugendherbergswerk e.V. (DJH), aber auch den gesamten Tourismus in Thüringen.

Seit 2011 wurden von Bund, Land, Kommune und dem DJH Landesverband Thüringen e.V. insgesamt rund 5,5 Mio. Euro investiert, um hier eine jugendtouristische Einrichtung zu schaffen, die sich sehen lassen kann. Ein Netzwerk von Gruppenhäusern mit schlichter, aber komfortabler Ausstattung, das sind Jugendherbergen noch heute, wenngleich die Standards sich in den vergangenen 100 Jahren stark gewandelt haben. Die Jugendherberge „Wasserburg“ Heldrungen gehört nun nach mehr als fünf jähriger Sanierung in Thüringen nun zu den TOP 7 in der Kategorie 3. In Deutschland sind 147 der 474 Jugendherbergen in dieser Kategorie „top“. Die Bettenkapazität erhöhte sich im Rahmen der Baumaßnahmen von 72 auf derzeit 142 Plätze. Das DJH Thüringen steuerte einen Gesamtanteil von 1.602.787 € für Ausstattung und Sanierung der Jugendherberge bei. Weitere Anteile kamen über die Städtebauförderung, die Stadt Heldrungen, das Landesamt für Denkmalpflege und das Sozialministerium.

Vorsitzender Siegfried Wetzel ist erleichtert über den Abschluss des dritten Bauabschnitts, schließlich hätten die fünf Jahre viel Nerven gekostet. Am Ende überwiege nun aber die Freude über das Erreichte: „Da Burgen und Schlösser bei Jugendherbergsgästen ein richtiger Renner sind“, ist er sich sicher, das Geld hier perspektivisch richtig investiert zu haben.

Geschäftsführer Peter Kraft sieht als größte Herausforderung während dieser Zeit „die Aufrechterhaltung des Betriebes! Dafür gilt mein ganz großer Dank dem Herbergsleiter Ralf Straßburg und seinem gesamten Team, die dabei in dieser Zeit neben viel Geduld auch viel Geschick aufbringen mussten. Dank gilt den zahlreichen Gäste für ihr Verständnis. Dass sie trotz der Bauarbeiten zufrieden abreisten, zeigt, dass das Team hier das hervorragend gemeistert hat!“


Französische Festungsbaukunst in Thüringen

Erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1126 wurde aus der Wasserburg eine Festung, die in ihrer Zeit als uneinnehmbar galt. Der Komplex aus Schloss und unabhängigem Festungsgürtel ist durch die im sächsischen Raum aufkommende Frührenaissance geprägt und stellt ein frühes Beispiel des „bastionierten Schlosses“ dar. Die Besonderheit dieser Bastionen ist v.a. das sogenannte „Vorwerk“, das in Heldrungen noch mit Wasser befüllt ist und im geometrischen Stil angelegt ist, wie es typisch ist für die damals in der Renaissance führende französische Festungsbaukunst. Vergleichbar sind das Schloss Hartenfels in Torgau, das Schloss Wittenberg in Wittenberg und die Moritzburg in Halle. Auch geschichtlich spielte die Wasserburg eine Rolle, beispielsweise durch die Inhaftierung Thomas Müntzers in ihren Mauern. Der DJH Landesverband Thüringen ist mit der Wasserburg Heldrungen Mitglied der Burgenstraße Thüringen sowie der europäischen Kulturrouten „Forte Cultura“, die den Festungsbau vermarkten.


Jugendherberge seit den 1970er Jahren

Bereits seit Ende der 1970er Jahre wird in der Wasserburg Heldrungen eine Jugendherberge betrieben. Die Gäste der Jugendherberge „Wasserburg Heldrungen" nutzen heute die vielfältigen Gruppenangebote, die das besondere Potential der Festung bietet. Zudem ist die Jugendherberge Ausgangspunkt für Ausflüge in die Kulturlandschaft Nordthüringens. Tagungen und Seminare sind in dem modernen Haus nun ebenso möglich wie attraktive Schulfahrten und der Familienurlaub. Die Gesamtgestaltung des Hauses ist in freundlichen Farben, viel Holz und einer ansprechenden Form kommt bei den Jugendherbergsgästen gut an. Rund 20.000 Übernachtungen sollen es im Jahr werden. Herbergsleiter Straßburg, der seit gut 30 Jahren in der Jugendherberge tätig, freut sich nun erst einmal auf das Ende der Bauarbeiten. Ein paar Ideen und Pläne hat er noch, wie beispielsweise die Gestaltung einer freien Fläche mit historischen Episoden.



Für Interviews stehen zur Verfügung:
Siegfried Wetzel, Vorsitzender, DJH-Landesverband Thüringen e.V.; Tel. 03643 77952-0
Peter Kraft, Geschäftsführer, DJH-Landesverband Thüringen e.V.; Tel. 03643 77952-0
Ralf Straßburg, Herbergsleiter, Tel. +49 34673 9122-4
Dieter Müller, Architekt Architekturbüro Müller & Lehmann, Bad Berka

Presseanfragen:
Barbara Einwag, Marketingleiterin, DJH-Landesverband Thüringen e.V.;
Tel. 03643 779 52-12; E-Mail: b.einwag@jugendherberge.de

Kontakt:
Jugendherberge Heldrungen “Wasserburg”
Schloßstr. 13
06577 Heldrungen
Tel: +49 34673 9122-4, Fax: +49 34673 9813-6, heldrungen@jugendherberge.de

Anreise mit der Bahn - Bis Bahnhof Heldrungen, hier mit den Buslinien 509, 510 und 520 zur Jugendherberge.
Anreise mit Bus/Pkw - Auf der B86 zwischen Sangerhausen und Erfurt. Über die A71 bis Abfahrt Heldrungen.

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